Bedingungsloses Grundeinkommen – ökosozial oder fatal?

Am 01. Juni 2016 fand im Audimax der WU Wien eine Podiumsdiskussion statt.

Das Ökosoziale Studierendenforum lud zu einer spannenden Podiumsdiskussion ein,
behandelt wurde eins der am meist diskutierten Themen dieser Zeit.
Im Hinblick auf die Volksabstimmung am 5. Juni in der Schweiz wollten wir mögliche
Auswirkungen einer Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens aufzeigen und den
Einfluss auf soziale, ökologische und wirtschaftliche Gegebenheiten erörtern.
Was wäre, wenn bedingungslos für Einkommen gesorgt wäre? Wie sieht eine Welt aus, in
der niemand um seine Existenz fürchten muss? Ist ein gutes Leben für alle Menschen
möglich? Diesem Thema widmeten sich 2,5 Stunden lang fünf ReferentInnen mit unterschiedlichsten
Blickwinkeln.

Für mehr Informationen geht es hier zu unserer Rückblick-Presseaussendung.

Wir möchten allen Teilnehmern herzlich danken. Im folgenden Formular habt ihr die Möglichkeit, uns Feedback zu geben. In den nächsten Tagen werden wir eine Zusammenfassung und Aufnahme der Veranstaltung veröffentlichen!

Dein EU-Statement

Am Podium

Roland Düringer
Kabarettist und Schauspieler
Monika Köppl -Turyna
Agenda Austria
Helmo Pape
Runder Tisch Bedingungsloses Grundeinkommen
Michael Soder
Institute for Ecological Economics, Wirtschaftsuniversität Wien
Clemens Wallner
Industriellenvereinigung

Keynote

Valentina Aversano- Dearborn
Forum für nachhaltige Visionen in Aktion

Moderation

Michaela Hickersberger
Ökosoziales Forum

Diese Veranstaltung wurde mit freundlicher Unterstützung von OIKOS Vienna organisiert.

Vorstellungsrunde

Valentina Aversano- Dearborn: Bedingungsloses Grundeinkommen: Eine Geld, oder eine Zeitfrage?

„Was meinen Sie? Was machen Menschen, wenn Sie Zeit haben? Sind sie faul? Egoistisch? Sicherlich auch mal zwischendurch. Aber eine Statistik zeigt, dass das nicht immer der Fall ist: 2013 war fast jeder 2. Mensch in Österreich ehrenamtlich aktiv (46% laut Studie des BMASK). Und das in einer Zeit, in der eigentlich keiner, den man fragt, Zeit hat. Wo Menschen teilweise zwei oder drei Jobs haben, um über die Runden zu kommen. Kein Wunder, dass fast die Hälfte der Menschen, die noch nicht ehrenamtlich aktiv sind, als Grund die fehlende Zeit nennt (BMASK 2009).

Wie würde Österreich aussehen, wenn wir plötzlich alle mehr Zeit hätten, weil wir nicht 40 oder mehr Stunden mit einer oder mehreren Erwerbsarbeiten verbringen müssten? Wenn wir entscheiden könnten, dass 0, 10 oder 20h bezahlte Arbeit zusätzlich zu einem Bedarfssichernden und bedingungslos überwiesenen Grundeinkommen ausreicht? Oder wenn wir keine Angst haben müssten, nach der Ausbildung oder dem Studium keine bezahlte Stelle zu bekommen? Oder auf Grund von Stellenabbau arbeitslos zu sein?
Arbeitslos – Was heißt das eigentlich? Ist nur bezahlte Arbeit, Arbeit? Gibt es wirklich zu wenig Arbeit in Europa?

Ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass es zu wenig zu tun gibt. Ich glaube viel mehr, dass es Einiges zu tun gibt, wo noch mehr Menschen mit ihrer Zeit gebraucht werden: Pflege, Erziehung, Bildung, Citizen Science, Flüchtlinge, Sport, unabhängiger Journalismus, Kultur, Landwirtschaft/Ernte, Soziales, Umwelt, Nachbarschaftshilfe, Katastrophenhilfe,.. Man könnte diese Liste endlos fortführen und sich dabei immer wieder die Frage stellen: Kann das bedingungslose Grundeinkommen uns dabei helfen, unsere Definition von Arbeit zu überdenken und unsere Zeit sinnvoller/nachhaltiger zu nutzen?

Was meinen Sie? Bringen Sie sich ein bei der Diskussion um das Bedingungslose Grundeinkommen am 1.6.2016 um 19 Uhr im Audimax der WU Wien.“

Monika Köppl-Turyna: Statement zum BGE

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Michael Soder zum Bedingungslosen Grundeinkommen:

„Die multiplen Krisen stellen unsere Gesellschaft vor schwierige Herausforderungen. Aus diesem Grund gilt es über neue Lösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten nachzudenken. Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Ansatz den es dabei gilt zu diskutieren aber auch kritisch zu hinterfragen. Gerade bei den verschiedensten Konzeptionen des BGE bleiben viele zentrale Fragen über Ausgestaltung, Anwendung und Folgen ungelöst. Vermutlich kann und wird ein BGE nicht imstande sein das zu leisten, was ihm oftmals und fälschlicherweise zugesprochen wird. Möglicherweise kann es sogar eine Gefahr für die bisher erreichte soziale Errungenschaften des 20. Jahrhunderts darstellen.“

Roland Düringer: Bedingungsloses Grundeinkommen?

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Helmo Pape: Was ist das Bedingungslose Grundeinkommen?

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