Ziel des Global Marshall Plans ist eine faire Gestaltung der Globalisierung und der weltökonomischen Prozesse in Form einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft. Es geht um einen besseren weltweiten Ordnungsrahmen, eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung, die Überwindung der Armut, den Schutz der Umwelt und um Gerechtigkeit.
Die Global Marshall Plan Initiative
Vertreter/-innen aus Wirtschaft, Politik, Medien Kultur, Wirtschaft und NGOs schlossen sich 2003 zusammen, um einen Beitrag gegen die immer bedrohlicher werdende Schieflage in der Entwicklung der Menschheit zu leisten. Die Global Marshall Plan Foundation koordiniert den Aufbau der gleichnamigen Initiative, die mittlerweile aus einem Netzwerk von über hundert Organisationen sowie zahlreichen Bundesländern und Gemeinden besteht. Darüber hinaus existieren zahlreiche Lokalgruppen in verschiedenen Ländern, die nachhaltige Entwicklung auf regionaler Ebene vorantreiben und mit der einheimischen Bevölkerung weiterentwickeln möchten.
Seit nunmehr 13 Jahren setzt sich die Global Marshall Plan Initiative für weltweit verbindliche sozial- und umweltpolitische Standards ein. Zur Durchsetzung eines gerechteren globalen Ordnungsrahmens sind massive strukturelle Änderungen notwendig, die die Etablierung einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft ermöglichen sollen. Soziale Sicherheit für alle Menschen, eine gerechte Verteilung von Ressourcen und die Erhaltung der natürlichen Umwelt auch für künftige Generationen bilden die obersten Ziele dieser Initiative.
Konkret verfolgt die Global Marshall Plan Initiative fünf strategische und aufeinander aufbauende Bausteine für eine Welt in Balance:
- Die im Jahr 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) müssen bis zum Jahr 2030 erreicht werden. Dies beinhaltet insbesondere die vollständige Umsetzung der ursprünglichen Millenniumsentwicklungsziele, die bis 2015 nicht erreicht werden konnten. Die Ziele müssen umgesetzt werden, um schwere globale Verwerfungen und wachsende Migrationsprozesse zu verhindern.
- Zur Finanzierung der Sustainable Development Goals und weiteren Entwicklungskooperationen müssen von der internationalen Staatengemeinschaft zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt werden. Die seit 1970 mehrfach zugesagte Investition von mindestens 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens der Industrieländer in Entwicklungskooperation ist schon lange fällig. Diese Aufstockung der Mittel wurde wiederholt international vereinbart, lässt aber nicht nur in Österreich weiter auf sich warten.
- Eine faire und wettbewerbsneutrale Aufbringung der benötigten Mittel soll etwa über die Besteuerung globaler Finanztransaktionen und des Verbrauchs von Ressourcen (wie Nutzung der Meere, Ausbeutung von Bodenschätzen, Nutzung des Luftraums für Kommunikationszwecke etc.) erreicht werden. Zusätzlich kann, durch die Einführung von Abgaben, der Weltfinanzsektor besser kontrolliert und eine höhere Transparenz der Prozesse erzielt werden. Zur Entwicklungskooperation gehören auch Finanzierungsbeiträge zu einem globalen Klimaschutzabkommen zur Einhaltung, besser noch Unterschreitung, des 2°C-Limits und Mitfinanzierung des in Paris verabredeten Klimafinanzausgleichs.
- Die Etablierung eines neuen globalen Ordnungsrahmens im Sinne der Ökosozialen Marktwirtschaft soll eine nachhaltige Gestaltung der Wirtschaft und der digitalen Transformation, im Sinne der Menschen, ermöglichen. Die Verknüpfung ökologischer und sozialer Mindeststandards mit (Ko-)Finanzierungsprogrammen könnte hierfür ein mit dem Süden abzustimmender gangbarer Weg sein. Die gleichberechtigte Einbindung von Entwicklungsländern ist bei der Lösung globaler Probleme unumgänglich. Ebenso die Schaffung verbindlicher politischer Regeln für den Weltmarkt, wie eine faire Besteuerung aller, insbesondere im Finanzsektor. Sowie die Durchsetzung einer ausgeglichenen Eigentums- und Vermögensverteilung und transparenter Eigentumsverhältnissen.
- Eine faire globale Entwicklungspartnerschaft muss von den betroffenen Ländern gesteuert und nachhaltig – nicht „nachholend“ – sein und auch Zugeständnisse des Nordens beinhalten. Good Governance, Regionalität und Bildung müssen gefördert und Korruption bekämpft werden. Eine wirksame, basisorientierte Verwendung, der zu Verfügung stehenden Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit ist notwendig.
Möglichkeiten zum Engagement
Im Newsletter der Initiative finden sich regelmäßig Berichte über motivierende Aktionen, wie Filmabende zu „Too big to tell“ über das Finanzsystem, Veranstaltungshinweise auf unsere Vernetzungstreffen und weitere inspirierende Vorträge. Des Weiteren bilden wir auf unseren Global Marshall Plan Academies Multiplikatoren für eine „Welt in Balance“ aus.
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