Visionen 2040

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Vision_2040

V.i.s.i.o.n.e.n. f.ü.r. d.e.i.n.e. n.a.c.h.h.a.l.t.i.g.e. Z.u.k.u.n.f.t.- Fest der Ideen für unser Leben 2.0.4.0.

Am 14. November 2012 lud das Ökosoziale Studierendenforum dazu ein, Visionen für ein nachhaltiges Leben 2040 zu erarbeiten und im Anschluss ein Fest der Ideen zu feiern.

25 junge, engagierte Menschen waren dem Ruf gefolgt und entwickelten in drei Workshops zu den Bereichen Wirtschaft & Arbeit, Lifestyle/Ernährung & Mobilität sowie Partizipation & Stadt/Land, Visionen für eine lebenswerte Zukunft.

Direkt bei der Veranstaltung ist auch ein Kurzvideo entstanden, dass die Gedanken und Eindrücke der Teilnehmer und Organisatoren sehr gut wiedergibt: HIER gehts zum Video!

Die Veranstaltung begann um 13:30 Uhr mit einer kurzen Einführung in die bestehenden globalen Herausforderungen. Best Practice Beispiele aus der Nachhaltigkeitspraxis zeigten jedoch, dass es schon heute einige visionäre Lösungsansätze gibt.

Danach stellten die WorkshopleiterInnen ihre Themenbereiche vor, um den TeilnehmerInnen die Gruppenwahl zu erleichtern.

Ab 15:30 Uhr wurde dann mehr als zwei Stunden intensiv an den Visionen für 2040 gearbeitet.
Es wurde viel diskutiert, Plakate wurden gestaltet und Postkarten aus der Zukunft verfasst.

Der gesamte nachmittägliche Kreativ-Prozess wurde von Fotografen und dem BOKU-DOKU-Filmteam begleitet, um die Entwicklungen und Ideen möglichst gut zu dokumentieren zu können.


Um 19:00 Uhr war es dann soweit: Die Öffentlichkeit wurde zur Präsentation der Ergebnisse – zum „Fest der Ideen“ – geladen. Der große Saal des Afroasiatischen Institutes füllte sich, ca. 100 interessierte Menschen waren anwesend, darunter auch BezirkspolitikerInnen aus dem 6. und 9. Bezirk. Günther Humer, Nachhaltigkeitskoordinator bei der Zukunftsakademie Oberösterreich und Obman bei der SPES Zukunftsakademie, führte durch den Abend, der mit der Vorstellung der Ergebnisse aus den Workshops begann.


Welche Visionen für 2040 waren in den Workshops entstanden?

Im Workshop Partizipation, Stadt/Land gingen die Teilnehmer zuerst auf eine „Erkundungstour durch Wien 2040“. Sie fanden eine entschleunigte Stadt vor, die mehr Zeit füreinander bot und durch grüne Oasen im Stadtbild geprägt war. Familie und Freizeit hatten einen sehr hohen Stellenwert und die Freizeit wurde vor allem für Gemeinschaftsinitiativen, wie beispielsweise gemeinsame Gärten, genutzt. Dies ist durch ein staatliches Grundeinkommen möglich. Es herrschte ein höherer Grad an Selbstorganisation vor und die Konsumorientierung war bis zum Jahr 2040 stark zurückgegangen.


Zwischenmenschliche Wertschätzung und Kommunikation prägen das Leben 2040. Das Stadtbild ist sehr divers: neben energieeffizienten Wolkenkratzern gibt es gemeinschaftliche Wohnprojekte für jung und alt. Am Land haben sich Ökosiedlungen gebildet, in denen eine starke Selbstorganisation besteht und die Begegnung zwischen den Menschen im Vordergrund steht.

Die TeilnehmerInnen des Workshops Lifestyle/Ernährung & Mobilität hatten eine ähnliche Vorstellung vom Leben im Jahr 2040. Auch hier ist die zwischenmenschliche Wertschätzung, aber auch die Wertschätzung der Umwelt gegenüber, als zentraler Wert identifiziert worden. Eine dezentrale Versorgungsstruktur, regionale und saisonale Ernährung und vor allem auch Eigenanbau sollen Im Jahr 2040 selbstverständlich sein. Kommunikation hat auch hier einen wichtigen Stellenwert.

Das Leben in unserer Gesellschaft ist weniger anonym, man wird beispielsweise seine Nachbarn kennenlernen und gemeinsame Nutzungssysteme ausbauen
(car sharing, bike sharing, etc.).

Im Workshop Wirtschaft und Arbeit wurde eine längere Produktlebensdauer in der Zukunft diskutiert. Produkte sollen ökologischer werden, besser recycelbar und es soll sich wieder lohnen Geräte zu reparieren. Die Faktoren Zeit, vor allem Zeit miteinander und Lebensqualität sollen einen höheren Stellenwert haben. Profitmaximierung spielt 2040 keine Rolle mehr.

Die Integration der Alten soll verbessert werden, beispielsweise in einer Kombination aus Altenheim und Kindergarten. Weitere Visionen für 2040 waren die gezielte Förderung von Begabungen und Interessen in Schulen, ein Grundeinkommen für alle, Patente sollen dem Gemeinwohl zugänglich gemacht werden und nicht großen Konzernen vorbehalten bleiben und die Entlohnung soll fair gestaltet sein.

Die Ergebnisse der Workshops wurden im Anschluss in einer Improtheater-Vorstellung der beiden Theatergruppen Freilos und Stuthe in genialer Weise verarbeitet.

Nach der Theatereinlage wurde die Diskussionsrunde eröffnet. Am Podium saßen Klemens Riegler-Picker (Ökosoziales Forum), Johanna Zauner (Bundesjugendvertretung) und Erwin Wagenhofer (Filmemacher; „We feed the world“, „Let´s make money“).

Die Diskussion drehte sich um die Rolle der Jugend und der Zivilgesellschaft in aktuellen politischen Prozessen, eine Reform des bestehenden Bildungssystems und die Zeit nach der „Empörung“ in der Gesellschaft. Alle waren sich einig: Die Möglichkeit für Veränderung liegt in der Luft!

Im Anschluss wurde in gemütlicher Atmosphäre bei Brot und Wein weiterdiskutiert. Ein Markt der Möglichkeiten bot noch mehr Inspiration für den nachhaltigen Wandel und alle BesucherInnen der Veranstaltung hatten die Gelegenheit sich mit Praxisakteuren der Österreichischen Nachhaltigkeitsszene auszutauschen und Ideen weiterzuspinnen.

Aus der Veranstaltung kann ein eindeutiges Fazit gezogen werden: Der Wunsch nach Verbundenheit in der Gesellschaft ist sehr groß und die Vorstellungen von einem Leben in der Zukunft sind sehr ähnlich, was auch durch die Ergebnisse der drei Workshops verdeutlicht wurde. Die Idee eines positiveren Menschbildes, welches nicht auf Defiziten beruht, sollte sich in unserer Gesellschaft durchsetzen. Ein Umdenken muss vor allem auch im gesamten Bildungsbereich erfolgen. Die Zeit ist reif, um der Gesellschaft positive Beispiele einer möglichen Entwicklung zu zeigen und mit einer positiven Grundhaltung und Teilhabestrukturen zu motivieren, aktiv an einer besseren Zukunft mitzuarbeiten.

 

„Eine Vision ohne Umsetzung bleibt nur ein Traum. Eine Umsetzung ohne Vision ist eine Tragödie. Eine Vision, die umgesetzt wird, ist die Hoffnung der Welt.“

Inschrift aus einer Kirche in Sussex von 1730

 

Das Kurz-Video direkt von der Veranstaltung mit spannenden Interviews findest du HIER!

Den Rückblick als pdf. findest du HIER!